Schlagwort: lustig (Seite 1 von 1)

Was ich mir zum 50. Geburtstag nicht wünsche!

Was ich mir zum 50. Geburtstag nicht wünsche!

I wia am Samstag 50zig Jahre und do hob i mir überlegt, wos i mir zum Geburtstag auf keinen Fall wünsche. Do gibt’s zum Beispiel die tollen Geburtstogsgedichte in da PNP. A mit Herzerl umrahmtes Kastl mit da Überschrift „Zum Geburtstag“, a Foto, des meistens 50 Jo jinga is wia da Jubilar und a Gsetzl Text, des ma äh scho auswende kann.

Zerscht amoi zum Foto: „Soi des wirklich für so a 50-jährige Frau aufmunternd sei, wenns a Foto seght wos 20ge war. Glaubts ihr wirklich ernsthaft, dass de nomoi so jung sei mecht?

De denkt se doch nur: „Mei o mei, jeatz woas a jeder wie greißlich i früher war!“

Allso a Freid mocht ma mit so am Build bestimmt koam.

S’andere Extrem san Buidl, wo da Jubilar no älter gmocht wird, wia a is. I hob vor kurzem für mein Chef sei Schwiegermuata so a Buidl an Zeitung schicka miassn. Do ham ses vor am Fenster fotografiert, da Schatten von den Vorhäng hot im Gsicht Falten gworfa und über iahm Kopf hot mas Fensterkreiz gsegn. Nur der Weitsicht von dem Pressemenschn hammas zu verdanken, dass des Fensterkreiz dann wegretuschiert worn is, weils ausgschaut hot, wia wenns am Friedhof steh dat. Des ward doch woi a net des richtige?

Dann de Texte!!

Do gibts so Sprichal, de ma a früher scho in de Poesiealben gfundn hot:

„Am 07. Mai vor 50 Jahren, kam ein Baby angefahren, ohne Strümpf und ohne Schuh, liebe Brigitte, das warst du!“

Wos bitte soi eigentlich so a Scheiß?! „Ohne Strümpf und ohne Schuah“. Entweder ren de do net direkt vom Geburtstag, sondern von a paar Tog später – andererseits, warum hätts du im Kinderwogn koane Strümpf aghobt – ok, koane Schuah, versteh i ja no, oba koane Strümpf?

Oder de moanan mit angefahren eher herausgefahren, wos oba eigentlich a a bissal komisch is, weil wenn man einen fahren läßt, is des an a ganz anderen Stea und weh tuat des normalerweise a net.

Oba wenn de wirklich mit angefahren des auf’d Welt kemma moanan, dann is ja woi klar, dass du do im Bauch net an Wetterbericht ghert host und beschlossen host: „ He, bevor i aussefo muaß a ma Strümpf und Schuah anziagn.“

Dann gibt’s no so Standardsprichal, do braucht ma nur d’Namen auswechseln, de passen für jeden, z.B.

„Scho wida is verganga a Jo, immer war d’Hedi für uns do. Bleib weiter so fröhlich und gsund, dann host zum Jammern go koan Grund.“

Apropo Jammern:

Iatz kimt de schrecklichste Kategorie von Geburtstagsgedichten – de „jeatz soga da, was a so a 50-Jährigen oisse feahn kann, ja do werst de gfrein!-Gedichte“ Do wird dann hurtig obaglesn,

dass da d’Ho scho ausgengan, dass d andauernd zum Bisln renna muaßt, dass d net schloffa kannst, dass da Haxn weh toan, dass d nimma oisse essn kannst und und und.

Willkommen im Club der alten Säcke nennans sowas dann a no!

Und des is ja soooo lustig.

Weil es gibt ja nur zwoa Möglichkeiten, entweder du host wirklich scho so klitzekloane Probleme:

Dann kannst entweder so toa,ois hets das net oder du nickst oiwei lächelnd mit dem Kopf, während da denkst, woher wissen de des bloß?

Oder, du bist pumperlgsund, wirst oba dann krank, weils d jeatz woaßt, wos da ois feahn miassat.

Na dangschen, auf so a Gedicht verzicht i gern. Do gehst gsund und nichtsahnend zu so a Feia und a poa Tog speta gengan da d’Ho aus. Danke, liabe Leit, es hot me wirklich gfreit, dass do warts.

Dann gibt’s no de dezentere Art von Gedichten – do san de Krankheiten im Gschenk versteckt. De san von de Leit, de das net direkt ins Gsicht sogn woiln. Do gibt’s hoit dann a Burlecithin und Knoblauchpillen und lauta so a Zeig. Und dann hoaßts halt, reim de oder friß de:

„Für den Fernsehabend was zum Naschen, in ner praktischen Urinflaschen. Und das d in Spiagl schaust voller Entzücken, mit da neien Braunhaarperücken.“

Ja, do mog i scho liaba so Sprichal, wo se da Gratulant selba owamocht,

wie z.B. Ich bin ein kleiner Pinkel, rund und dick. Ich schlüpfe aus dem Winkel und wünsche dir viel Glück! Oder I bin net sche, i bin nur a Plog, ois Guate zu deim bsondern Tog.

Ja, do kannst ja direkt Angst kriagn vor so am runden Geburtstog.

Ihr wißts jetzt auf jeden Fall, wos i mir zum Geburtstag net wünsch!

Basteln

Vorweihnachtsbasteln!

Eigentlich woit i heia vui Geschenke selber basteln. I woaß a net, warum i jetz Jo wieder auf a so a dumme Idee kim

Denn irgendwie lauft des scho seit 30 Jo, na stimmt net, es san scho mindestens 38 Jo, gleich ob. Aganga ist des eigentlich scho, wia i in da 5. Klass war. Na, stimmt net, eigentlich … seit i denka ka. Aufn Punkt brocht, i hob no nia a Basteltalent ghobt.

In da Volksschui scho is im Handarbeitsunterricht nix so richtig sche worn. Oba vielleicht hot des an da Lehrerin glegn, de des Maß für de seabagstrickten Handschuah an da dicksten und greßten Schülerin gnumma hot. De hot se wahrscheinlich denkt, wenn es Moß an da kleansten, da Brigiite (weil da Günther war ja im Werkunterricht, der war nämlich a kloa), nimm, passen de Handschuah da größten, da Pia, sicher net. Oba wenn es an da Pia  meß, kann d’Brigitte de Handschuah vielleicht ois Mützen aufsetzen und dann hots sogar zwoa davo. Kinnts eich ihr vorstean, wos des für a Motivation is, wenn ma Handschuah stricka muaß, so groß wia a Klodeckel. I hobs dann zu Weihnachten  meim Papa gschenkt, oba sogar dem warns vui zgroß.

Des  is das erste handarbeitliche Misserfolg, an den i mi erinnern kann. Und i bin ma ganz sicher, dass de Handarbeitslehrerin schuid dra is, dass i so untalentiert bin.

In Freudenhain war i dann im Werkunterricht immer voll begeistert, wenn ma wos neis agfangt ham. Do hamma amoi z.B.so an Papagei aus Topfkratzerl bastelt. Mei der Vogel war in meine Vorstellungen so super. Und mit jeder Stund mehra, de i dra gearbeitet hob, is a dann imma greislicher worn. Überoi am Kratzerl war da  Kleber pickt, oisse war schiaf. Auf d’Vogelggrippe ho i des damois a no net schiabn kinna. D’Mama hot se trotzdem drüber gfreit, zumindest hots a so da. Insgeheim hot sa se wahrscheinlich denkt, schod um des Topfkratzerl.

Ja, ja, so hot des sein Lauf gnumma.

Je älter i woarn bin, umso peinlicherwar Handarbeit. I hob me dann, um de Peinlichkeit so weit wie möglich reduzieren zu können, sogar vom Stricka und Häkeln ärztlich befreien lossen. I hob behauptet, dass ma do mei operierter Finger ollawei so weht tuat. I bin meim Finger heit no dankbar, dass a operiert wern hot miassn, weil ma des vui Erniedrigung erspart hot.

Ja, wia i dann seaba Kinda ghobt hob, hama anfangs  vui mitanander bastelt, oba nur so lang, wia de Basteleien der Kinder net besser warn, wie meine, und des war ziemlich boid.

Koa Wunda, dass an Bastelabend im Kindergarten net i, sondern da Hans abghoitn hot.

Wia dKinder  dann in da Schui warn, hot se aussagstellt, dass i an a paar des Talent weitergebn hob.

Oda i kann go nix dafür, weil da Jonas hot wieda so a ideenreiche Handarbeitslehrerin ghobt. De ham drei Jo lang nur Puppen produziert. Puppe aus Papier, Puppe genäht, Puppe gestickt, Puppe aus Holz, Puppe aus Ton und Puppe aus Wolle. De gstrickte Puppn war so greislich, dass unser Nachbar mi gfrogt hot, ob i de Puppn bei da Beate Uhse kauft hob. Da Mund war nämlich a riesiger dunkelroter Kreis. Und Narben hots a ghobt, weil da Jonas Fehler nämlich net auftrennt, sondern aussagschnitten hot. Und bei da Hausaufgabe hob i eahm a net heafa kinna, weil i kann ja nur an Riesenhandschuah stricka.

Na, oba damit i wieder zruckkimm zum weihnachtlichen Basteln.

Es is immer no so. I seg wos schens, probiers und es wird nix. Und jetz Jo wieda stickts me.

So hob i heia a Bastelbuach durchgschaut  und hob an ganz an filigranen Häkelstern gfundn, den ma dann auf a Weihnachtskarte klebn kann. Voller Tatendrang Häkelnadel und Wolle ausm Keller ghoit, Anleitung aufgeschlagen und gelesen:

  1. Häkeln sie einen Stern nach ihrem Gefühl

I woaß net, wias bei eich asschaut, oba gibt’s wirklich a Häkelgefühl?  Ja, wenn i irgendwos noch Gfui häkeln kannt, breichat i eigentlich koa Bastelanleitung. Da Jonas hot gmoant, des Buach is bestimmt scho älter, weil früher hot ma sowos kinna.

Na ja, i hob dann noch Gfui gehäkelt und des undefinierbare Gestirn mit am super Gfui in die Mülltonne gworfa.

Am nächsten Tog bin i mit dem Bus in da Arbeit gfon. Seids ihr scho amoi im Advent mit dem Bus gfon?!  „Wiavui Sorten host denn du scho bocha?“  I ganz kloalaut: „Zwoa Sorten, oba koane zum Ausstecha, sondern zum Ausschneiden am Blech! Und aufgessen hammas a scho!“ Mei Nachbarin stimmt ma zua, weil ma kann e net sovui Pletzal essen, mog e koahna. Stad wern ma dann, wia ma oa redn hern: „17 Sorten hob i scho und 32 werns insgesamt. — Und de, de sogn, mogs e koahna, de liang, des is a Ausred, de san nur zfaul dazua!“

I mecht aufspringa, mecht ihr erklärn, dass nur mei Handarbeitslehrerin schuld dra is, dass i koane Leckerl bocha kann, de ma verziern oder zsammklebn muaß, hob oba irgendwie Angst, dass de des net versteht.

Ihr wißt es auf jeden Fall, warum i koane Pletzal dabei hob und warum i jeds Moi bei de Announcements gsogt hob, nur wer w i r k l i c h  mog, nur koa Zwang.

Auf jeden Fall kriagt jeatz a jeda a kloans Gschenkerl von mir, oba koa Angst, des is net selber bastelt, nur selber eingewickelt.

Und i hoffe, ihr wißts des zu schätzen, dass i trotz Handarbeitstrauma 49 Gschenkerl eipackelt hob.

Und i hob beschlossen, dass i mia nie wieda vornimm, irgendwos zu basteln, i schreib liaba Gschichten.

Is des net die Polizei

Is des net die Polizei?!

Assoziationen zu diesem Lied: irrer Spaß, das Gefühl von Verbotenem und Ungeheuerlichem.

Für diejenigen, die das Lied nicht kennen, die Strophe lautet: Is des net die Polizei, is do net a Depp dabei? Gehört und gesungen habe ich das Lied das erste Mal, als wir auf der Fahrt ins Skilager waren. 9. Klasse Mädchengymnasium, Klosterschule! 30 brave Klosterschülermädchen, von denen 29 den Busfahrer anhimmeln, weil er das einzige männliche Wesen ist, das sich in greifbarer Nähe befindet, fahren in Begleitung von 2 Klosterschwestern gesittet in Richtung Kitzbühel. Unser rettendes Glück besteht aus einer Schülerin, die kurz vor dem Skilager aus einer anderen – normalen- Schule zu uns gewechselt ist.

Greift die doch, ohne mit der Wimper zu zucken, zum Mikrophon und fängt an zu singen: „Is des net des Haus der Kunst, ham ma do net anebrunst? Is des net de Donaubruckn, kann ma do net owespucken?“

Die Reaktion war enorm: erst erstarren sämtliche Schülerinnen, dann ein geschlossener Blick zu den Klosterschwestern, die vor Schreck selbst erstarrt sind. Und das war deren Fehler! Wären sie nämlich nicht erstarrt, hätten wir diesen Augenblick nicht genutzt und wären nicht lauthals in den Refrain miteingefallen: „Oh, du schene Howehowebank, gestern ham ma gsuffa, heit san ma krank!“ Und da war’s dann für die Autorität zu spät.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass dies damals wirklich ein Schlüsselereignis war. Von dem Moment an haben wir gespürt, da ist noch was anderes. Außerhalb der Klostermauern gibt es außer dem männlichen Geschlecht auch noch anderen enormen Spaß.

Und trotzdem hat man kein gutes Gefühl, wenn man die Polizei verarscht. Ich habe ja da so meine eigenen Erfahrungen. Wären da nicht etliche polizeifreie Jahre dabei, würde ich sagen, meine Polizeikontakte sind eine Folge des Mitsingens dieses Liedes. So nach dem Motto „Ursache und Wirkung“. Aber irgendwie will ich nicht glauben, dass die Wirkung erst 20 Jahre später eintritt. Das wäre ja furchtbar, was käme denn da noch alles auf mich zu!

Auf jeden Fall begann alles so vor ungefähr zwei Jahren, als wir bei Freunden zu einer Geburtstagsfeier eingeladen waren. Wir fuhren so kurz nach Mitternacht nach Hause, natürlich ich am Steuer, weil ich nie was trinke. Ich fahre da mit so 60 dahin, bling! Ein kleines Foto mitten in der Nacht am Stadtrand, ist das nicht gemein?  Na ja, kommt eben ein Bußgeld, kann man nicht ändern.

Tags darauf habe ich meinen Kindern versprochen, dass ich sie von einer Fete um 0.30 Uhr abhole. Ich, mit dem komischen Gefühl von Tags zuvor im Bauch, nicht wie üblich in Schlafanzughose, sondern rein in die Jeans und mit Führerschein gewappnet ab ins Auto.

Die Bundesstraße entlang, höchstzulässige Geschwindigkeit hier 80 km/h. Denk mir: „Bin ein bisschen müde und will heute nicht wieder geblitzt werden!“   Deshalb fahre ich  mit so 60 dahin. Hinter mir ein Auto, sonst weit und breit nichts zu sehen. „Der kann ja überholen, wenn er schneller will!“ Dann ein Blick in den Rückspiegel. „Sehe ich da richtig, da blinkt etwas auf dem Auto!“ Das Fahrzeug gehört der Polizei und da steht oben: Bitte halten!

Ich in die nächste Bucht, kurble das Fenster runter. „Fahrzeugpapiere bitte!“ Ich denke nur, das gibt es doch nicht! Der Polizist prüft die Papiere und sagt dann in einem wirklich so blödem Ton: „Ja, liebe Frau, auf der Bundesstraße 60 fahren, ist das nicht ein bisschen zu langsam? Haben Sie was getrunken?!“ Blitzschnell geht es mir durch den Kopf, ob ich jetzt sagen muss, dass ich zum Abendessen einen Schuss Rotwein in den schwarzen Tee gegeben habe. Ich komme mir vor wie ein Schwerverbrecher und sag: „Ich kann Ihnen genau sagen, warum ich heute so langsam fahre, weil ich nämlich gestern geblitzt worden bin und darum wollte ich heute ein bisschen vorsichtiger sein!“ Ich erkläre ihm dann noch reumütig, wo ich denn hinwolle. Der Ordnungshüter gibt mir meine Papiere zurück und sagt lächelnd: „Ja, dann fahren Sie halt weiter und passen’s auf, dass Sie nicht wieder gestoppt werden.“ Ich sag zitternd „Aufwiedersehen“, denk mir aber „so ein Arsch“, will warten, bis die Polizei wegfährt. Sie fährt aber nicht weg, sie wartet, bis ich fahre und schwupps mir hinterdrein. Mein Hirn spielt verrückt, ich fühle mich verfolgt, weiß auf der nächsten Brücke nicht mehr, muss ich, darf ich, kann ich da 50 fahren oder ist das zu wenig oder zu viel. Sie verfolgen mich wirklich, bis ich die Kinder im absoluten Halteverbot (jetzt ist auch schon alles egal!) einsteigen lasse. Aufgeregt fahre ich nach Hause und denk, das war ja wirklich der Hammer.

Die nächsten Tage mache ich mir so meine Gedanken, warum man sich immer wie ein Krimineller vorkommt angesichts eines Polizisten. Ich bin doch eine brave Frau, die keiner Fliege was zu Leide tut. Zum Gespött aller Freunde bin ich natürlich auch geworden und jedes Mal, wenn ich meinen Mann ermahne, er fahre zu schnell, heißt es: „Wer ist hier unser Verkehrsrowdy?“

Es brauchte ein bisschen Zeit, bis ich mich von diesem Erlebnis erholte. Ein paar Wochen später, es war in der Osterzeit, hörten wir uns in einer Westernstadt ein Konzert an und fuhren wiederum nach Mitternacht nach Hause. An einem Ortsende, ach je du Schreck, die Polizei winkt mit einem Stoppschildchen! Ich halte an, zwei Polizisten, jünger als die Polizei erlaubt, verlangen meine Papiere. Sie machen Witze über unseren Smart: „Hahaha, ein fahrendes Osterei!“ Mir ist überhaupt nicht zum Lachen. Die Jungs amüsieren sich weiter: „Hauptsache sie ecken nicht an, hahahhaha!“ Papiere sind natürlich in Ordnung und ich stinke nicht nach Alkohol, also dürfte ich weiterfahren. Wenn ich nur könnte, ich weiß nicht mehr, wo ich das Licht anschalten muss, kann nicht einmal mehr das Auto starten. Schon wieder das erbärmliche Gefühl von Unterordnung. Und dies bei Männchen, die meine Kinder sein könnten. Ich denke nur, die meinen, ich kann nicht Autofahren und krieg doch noch nach Sekunden, die mir wie Stunden vorkommen, das Osterei zum Fahren.Ich glaube es einfach nicht, warum haben es die auf mich abgesehen? Haben die sich damals das Foto ausgedruckt und suchen jetzt täglich nach Mitternacht nach mir? Das gibt es doch nicht. Ich denke, das wird jetzt für die nächsten10 Jahre reichen, weil die Wahrscheinlichkeit doch sehr gering ist, dass ich nochmals an die Reihe komme. Denkste!

Wiederum Geburtstagsfeier mit den gleichen Freunden. Ich werde aufgefordert, doch auch ein Gläschen mitzutrinken. Ich entschieden dagegen, weil ich wahrscheinlich sowieso wieder Kontakt mit der Polizei haben werde. Wir amüsieren uns über meine Polizeibegegnungen und fahren, wiederum mit dem Smart, nach Hause. Da die Freunde so direkt neben einer Autobahnraststätte wohnen und der Weg über deren Zufahrtsstraße zu uns nach Hause so viel kürzer ist als außen herum, fahre ich da nach vorheriger Rücksicherung bei meinem Mann, ob ich das auch wirklich wagen soll, die verbotene Straße. Alles klar, keine Polizei weit und breit. Auf die Autobahn, über die Autobahnbrücke und gleich die nächste Ausfahrt runter.

N e i n, ich kann es einfach nicht glauben, ein Riesenaufgebot an Polizei. Nicht etwa zwei kleine Männchen mit einem kleinen Stoppschildchen. Ein Fahrzeug, das aussieht, wie ein Gefangenentransporter, Blaulicht, Männer in so komischen Anzügen, sieht eher nach Sondereinsatzkommando aus. Ich sehe mich schon mit Handschellen, nur weil ich dieses Zufahrtssträßchen gefahren bin. Die können mich doch gar nicht gesehen haben, weil da ein Wald dazwischen ist?! Ich spüre schon wieder dieses komische Gefühl! War ich in einem früheren Leben vielleicht nicht so brav?! Ich weiß nicht einmal, ob die wollen, dass ich anhalte, ich tue es aber vorsichtshalber einmal. Ich runter mit dem Fenster. Das Licht einer Taschenlampe trifft mich voll im Gesicht. Ich denke mir: „So ein Idiot, wie soll ich denn da was sehen?“ Der Polizist sieht mich natürlich trotzdem und sagt: „Alles ok, sie können weiterfahren!“ Ich denke mir, was soll denn das, heißt das, meine Visage ist ok? Oder, was ist sonst ok?! Bin aber trotzdem beruhigt, dass alles ok ist, denk mir nur, wieso kommt mir das so  bekannt vor, das alles ok in Verbindung mit Polizist.

Am nächsten Tag beim Frühstück war der Spaß natürlich perfekt. In der Zeitung stand, dass die Polizei auf der Suche nach jungen Skinheads war, die irgendwo geheim ein Konzert geben wollten. Der Kommentar: „Die haben junge Leute gesucht, da war natürlich gleich alles ok, als sie dich angeleuchtet haben.“ Hahaha! Auch wenn ich jünger wäre, wäre ich doch wohl kein Skinhead! Hat da irgendwer übersehen, dass ich Haare wie ein Löwe mit mir herumtrage. Oder dass in einen Smart gar kein Skinhead, geschweige denn ein Instrument hineinpasst.

Mir geht durch den Kopf, dass das Leben manchmal schon ungerecht ist. Genau an der gleichen Autobahnausfahrt ist mein Mann vor Jahren mit 120 km/h in die Kurve reingefahren, da wir 3 Stunden von Wien nur Autobahn gefahren sind. Er war selbst so erschrocken, dass er sich selbst mit beiden Händen an der Autotüre eingehalten hat, Gott sei Dank wohl nur eine Sekunde. War da irgendwo die Polizei?! Nein, natürlich nicht!

Doch letztens ist er in einer 30er Zone 40 gefahren und wurde sodann auch gleich von einem Polizisten angehalten. Der prüft die Papiere, mein Mann ganz reuig: „Ich weiß, ich bin zu schnell gewesen!“ Der Polizist ein Blick auf den Führerschein. „Ah, Sie sind von Neureuth!

Sind sie einverstanden mit einer kostenlosen Verwarnung?!“ „Is des net die Polizei, desmoi war koa Depp dabei!“

Übrigens ist mir später eingefallen, woher ich das ok in Verbindung mit einem Polizisten so dejavu-mäßig gefunden habe. Da gibt es so einen blöden Witz: Welche Sportarten muss ein Betrunkener aufsagen, wenn er von der Polizei angehalten wird? Eishockey und Kanufahren (übersetzt: alles ok, kann noch fahren!). Hahaha, soll ich das nun lustig finden?!

Auch bin ich zwischenzeitlich darüber aufgeklärt worden, dass durch Beleuchten der Augen mit der Taschenlampe die Polizei erkennt, ob man unter Drogen steht. Dann könnten die aber doch vorher sagen: „Achtung, ich leuchte Ihnen jetzt in die Augen!“ Oder haben die Angst, dass dann die Drogen aus den Augen verschwinden?!

Aber soll ich euch was verraten?! Irgendwann vor Jahren kam ich auch einmal in eine Polizeikontrolle. Ich halte aber nicht gleich neben der Polizei, sondern fahre ein paar Meter weiter,  weil ich nämlich nicht angeschnallt bin. Der Polizist sieht mich also von hinten. Ich mache die Handbewegung des Abschnallens und alles war ok.

Is des net die Polizei, war do doch a Depp dabei!?